Showgipfel | TV-Total
- Blogbeitrag vom :21.10.2013
- Art: Allgemein
“Deutschland sucht den Stefan Raab”.
Dies war zwar kein offiziell vorgestelltes TV-Show-Format auf Brainpool’s “Großem Showgipfel 2013” in Köln, aber wir haben es uns nicht nehmen lassen das Ganze mal testweise in Szene zu setzen.
Wer von den drei Kandidaten in den Re-Call kommt und was sonst noch so auf uns und euch zukommt, das haben wir euch einmal aufbereitet:
Was sind die aktuellen Programmtrends? Wo geht’s hin mit der großen TV-Show, und wer liefert die Programmimpulse für die Zukunft?
Der Große Show-Gipfel 2013 gab einen umfassenden Überblick internationaler Erfolgshows und zeigte, welche Programminnovationen derzeit den Markt durchdringen. Dabei skizzierten nationale und internationale Programmexperten und Vordenker der Branche die gegenwärtigen Trends und Tendenzen der Show-Unterhaltung.
Und was dabei heraus kam, dass durften wir uns am vergangenen Freitag einmal anhören.
In Brainpool’s “TV-Total”-Studio führte Moderator Torsten Zarges durch die Veranstaltung und stellte uns mehrere Hochkaräter der nationalen und internationalen TV-Branche vor.
Darunter Jörg Grabosch, Geschäftsführer Brainpool TV GmbH, Sahar Baghery von “Etudes TV Internationales” aus Paris, Jeroen Koopman, CEO NewBeTV aus Amsterdam, die Londoner Barnaby Shingleton von Zodiak Rights und Lucas Green von Superhero Television, sowie Vertreter von der ProSiebenSat.1 Media AG, GRUNDY Light Entertainment GmbH und dem ZDF, Mainz.
Sahar Baghery begann damit uns die aktuellen Zahlen und Trends verschiedener Erfolgsformate aufzuzeigen und präsentierte die einen oder anderen neuen Trends aus dem internationalen TV-Pool.
Die Palette reichten dabei von “interessant”, über “amüsant” bis hinzu “erschreckend”.
Fast schon “qualitativ wertvoll” fiel zum Beispiel die dänische Sendung “100 Days Of Being Nice” auf, in der durch eine Art “Immer freundlich sein”-Experiment ein ganzes Land infiziert werden soll. http://www.c21media.net/screenings/nordicworld/100-days-of
Eher fragwürdig kamen die Briten daher, welche mit “Tourettes – Let Me Entertain You” und “Drugs Live – The Ecstasy Trial” mal wieder die Grenzen des Geschmackes weit, weiiit auszudehnen versuchten.
Nur eine Frage der Zeit, bis wir also auch in Deutschland an Tourette erkrankte Menschen auf Bühnen singen und “fluchen” sehen, das Publikum sich daran ergötzt und kaputt lacht, oder der C-Prominente zur Aufbesserung der eigenen Taschen sich wochenlang unter Drogenkonsum beobachten lässt. Ziel ist NATÜRLICH nur, zu zeigen, wie schlimm und böse doch die Drogen sind. Ein Schelm, wer denkt, dass es dabei lediglich darum geht Quote zu machen…
Wie dem auch sei: Wir hatten mit solch “neuen” Ideen gerechnet…
Nachdem uns Jörg Grabosch von Brainpool TV anschließend ein paar Zahlen, Ideen und Konzepte zu deutschen Formaten wie “TV-Total”, der “WOK-WM”, “Quiz-Boxen” und “Die absolute Mehrheit” verriet, stellte danach Jeroen Koopman von NewBeTV, Amsterdam zum Thema “How to develop a Multiplatform-Success” heraus, wie sie es in den Niederlanden mit dem Format “Who’s In, Who’s Out” möglich gemacht haben mit einem transmedialen Format gleichzeitig im TV, auf einer Online-Plattform und in Verbindung mit dem “real life” erfolgreich zu werden. Und zwar so, dass alle drei Aspekte ohne den anderen nicht existieren können.
Wer mehr darüber erfahren möchte, kann dies (allerdings nur auf holländisch) hier tun: http://wiwo.bnn.nl/
Interessante Aussagen waren unter Anderem:
“The only difference between the internet and TV is: the couch.”
oder
“An excellent online platform with mediocre TV audience ratings is a flop. A TV-show with good audience ratings and a bad online platform is still a success.”
Barnaby Shingleton (Head of Entertainment, Zodiak Rights, London) stellte in seinem Vortrag anschließend den Konflikt heraus, den sich klassische TV-Produktionen vermehrt gegenüberstehen sehen. Und zwar symbolisiert in den Aussagen: “I want something new” und “I can’t take risks”.
Formate wie “X-Factor” und “American Idol / Deutschland sucht den Superstar” verlieren kontinuierlich Zuschauer (18-35% Rückgang) und neue Hit-Formate benötigen frische Impulse von Produktionen, welche wieder bereit sind Risiken einzugehen. Dabei verlagern sich z.T. auch die Zuschauerwünsche, welche mehr Interesse an lustigen und ungezwungenen Formaten haben, als an Sendungen mit größer “Fallhöhe”.
Umgesetzt wurde solch ein Format auch bereits in Deutschland unter dem Titel “Immer auf den Kleinen”, in der sich z.B. Oliver Pocher, während er Fragen beantworten muss, von einem dicken Wrestler im Ring, verprügeln lässt. Wir konnten uns ein Lachen dabei nicht verkneifen
Ein weiteres Format, welches in die Richtung “Fun” ohne große Fallhöhe geht: eine Karaoke-Show, in der man nicht aufhören darf zu singen, komme was wolle. Moderiert von Steve-O, bekannt aus Jackass. Hier mal ein YouTube-Ausschnitt zu “Killer Karaoke”.
Wem’s gefällt
Zum Abschluss zeigte Lucas Green von Superhero Television noch ein paar sehr interessante Fakten rund um die sich verändernde Branche auf, welche wir einmal ganz dreist zitieren möchten:
- The power of traditional advertising is dying.
- Traditional TV broadcasters are struggling.
- Social Media is posing an increasingly challenging threat.
- It’s time for a new model of TV production.
- It’s time for BRANDS become BROADCASTERS.
- At present, brands simply do not have enough high quality content to populate platforms as Facebook, YouTube etc.
Speziell der letzte Punkt war für uns ein wichtiger.
Unser Fokus auf Symbiose zwischen “Film” & “Web” hat uns verstärkt in diese Richtung weiter zu planen und zu konzeptionieren.
Als Fazit lässt sich sagen, dass wir sicher nicht alles gutheißen konnten, was uns die großen TV-Sender so in Zukunft wieder auf den Bildschirm werfen möchten, es aber durchaus interessante und tatsächlich innovative Ansätze, gerade von Independent Produktionen und Sendern gibt, welche Formate speziell transmedial miteinander verbinden lassen möchten, um so ein verändertes und interaktiveres Seh-Erlebnis hervor zu bringen.
Wir nehmen viel neuen Input mit, positiv wie negativ und schauen mit Spannung, Vorfreude, aber auch mit nicht zu wenig Schrecken auf dass, was da in Zukunft wohl so kommen mag.
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