Das Medienfest in NRW
- Blogbeitrag vom :21.10.2013
- Art: Allgemein, Kooperation, Presse
“Wo sind die Medienmacher von morgen?”
Talkrunde im Rahmen des Medienfest NRW am 23. Juni 2013 in Köln
Christian Rau (links) und Dustin Steinkühler sind junge Selbstständige, die sich den Fragen der Medienfestprogrammleiterin Bettina Baum stellten.
In der Talkrunde ging es darum, festzustellen, welche Wege Medientalente einschlagen können, um sich selbstständig zu machen oder ein Unternehmen zu gründen.
Dustin Steinkühler (Geschäftsführer der überRot Film- und Design-Agentur) beschrieb seinen Weg in die Selbstständigkeit schön mit dem „Zwei-Standbeine-Prinzip“. Nach seinem Studium hatte er in diversen Bereichen Arbeitserfahrung gesammelt, bevor er den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Er empfiehlt jungen Gründern, das dadurch entstandene große Kontaktnetzwerk zu nutzen. Mit einem Bein kann die Selbstständigkeit mit den eigenen Projekten aufgebaut werden. Mit dem zweite Standbein kann man, um den Lebensunterhalt zu finanzieren, für ehemalige Arbeitgeber oder ehemalige Kunden kleinere Aufträge ausführen.
Die Branche sucht Talente. Das sagt auch Christian Rau, Inhaber einer Film-Kommunikationsagentur und selbst Regisseur. „Es ist ein langer Weg in die Selbstständigkeit. Und ein sehr individueller.“ Er gibt den Tipp, in viele Bereiche reinzuschnuppern und alles auszuprobieren. Durch eigene Projekte und durch Praktika werden Fachwissen und Arbeitserfahrung erworben.
Als Gründerberater und -förderer nahm Matthias Gräf, Geschäftsführer des Kölner Gründungsinkubators Startplatz, teil. Er sagt, dass es vielen jungen Selbstständigen an Wissen im Gründungsbereich fehlt und dass viele die Gründung zu leichtsinnig angehen. Er wünscht sich mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Gründer.
Eine schöne Antwort hatten die Talkgäste auf die Frage nach ihren Businessplänen. “Selbst in der Sowjetunion hatten Fünf-Jahrespläne keinen Erfolg. Wieso sollten sie dann für einen schnelllebigen Gründungsprozess geeignet sein!” Gute und realistische Planung sei natürlich notwendig. Aber einen umfangreichen Businessplan benötige erst einmal nur der, der sich mit Investoren und Banken auseinander setzen will. Es gibt inzwischen andere, auch visuelle Modelle, mit denen ein Unternehmen besser abgebildet werden kann (s. Business Model Canvas).
Das Land NRW ist bei Ausbildungen in Medienberufen sehr gut aufgestellt. Die erste Infoseite dafür ist www.medienkarriere.nrw.de. Weiterhin ist das AV-Gründerzentrum NRW ist die Anlaufstelle für Unternehmertalente im Medienland NRW. Dort werden junge Gründer und Unternehmer aus der Medienbranche beraten und können sich um ein Stipendium bewerben. Vier der fünf Talkgäste waren Stipendiaten der AV-Gründerzentrums NRW und wissen die Förderung und das Netzwerk sehr zu schätzen.
Ich bin sicher, dass in Zukunft viele Medientalente den Schritt in die Selbstständigkeit wagen werden. Ob Games-Entwickler, Social-Media-Manager oder Youtube-Regisseur: Ausprobieren, von Experten lernen und Netzwerkaufbau sind für mich die drei Kernpunkte für einen erfolgreichen Start als selbstständiger Medienunternehmer.
Ein Bericht von Frank Liffers, ebenfalls zu finden unter: http://www.ichbingruender.info/medienmacher-brauchen-mehr-grundungsunterstutzung-796